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Beschichten mit Kaltglasur

Kaltglasur ist ein Zweikomponentenmaterial (Mischungsverhältnis 1:1),  bestehend aus dem auf Epoxy modifizierten Harz und Härter  (cycloaliphatisches Diamin). Durch Vermischen der beiden  Komponenten entsteht ein hochwertiger, lackartiger Flüssigkunststoff, der bei Raumtemperatur (18–20°C) zu einem glänzenden Überzug bzw. festen Formkörper mit vielfältigen Eigenschaften aushärtet.

Die transparente Kaltglasur kann als kratzfeste, chemikalien- beständige Lasur auf Kacheln, Vasen, Terrakotta-Schalen,  Tischplatten, Modeschmuck, reliefartigen Bildern, selbstgegossenen  Skulpturen aus keramischer Gießmasse oder modellierten  Tonfiguren, Holzkästen, Dekorationsgegenständen aus Glas, Metall,  Stein, Keramik, Pappe etc. aufgetragen werden. Sie ist transparent  und kann mit Harz-Abtönfarben eingefärbt werden, so dass auch  transparent-farbige und opake (emailartige) Glasurflächen hergestellt werden können.

Kaltglasur ist lösungsmittelfrei, was den Anwendungsbereich  erheblich erweitert. Sie kann auf Formteile aus Styropor  aufgetragen, bzw. zum Verkleben von Styropor mit anderen  Materialien (GFK, Metall etc.) benutzt werden.


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Vermischen der Glasur
In separaten Messbechern wird jeweils die gleiche Menge Kalt- glasurharz und -härter abgewogen und beide Materialien  zusammen in einen Mischbecher gefüllt (z.B: 50 g Kaltglasurharz  und 50 g Kaltglasurhärter). Beide Komponenten werden danach  intensiv miteinander vermischt. Anschließend ist die Glasur  verarbeitungsfertig.
Sie ist in diesem Zustand sehr dünnflüssig, eignet sich sehr gut  zum Imprägnieren von Textilgeweben, z. B. für die Lampenschirm- herstellung. Auf die imprägnierten Stoffe können zusätzlich Gegen-stände aufgelegt und darin eingebettet werden.

Sollte die Kaltglasur dafür nicht fließfähig genug sein, kann sie noch verdünnt werden (siehe dazu „Verdünnen der Glasur“). Die fertig gemischte Kaltglasur verändert mit zunehmender Zeit  ihre Viskosität. Während sie am Anfang sehr dünnflüssig ist, ist die Konsistenz nach 30 Minuten honigartig, bzw. nach 1 Stunde dick- flüssig und nach 90 Minuten bereits zähflüssig. Das bietet großartige Möglichkeiten, um die Glasur für verschiedene Gestaltungstechniken verwenden zu können.
So wird die Glasur, z. B. zum Beschichten von Schmuckstücken, also Broschen, Schmuckanhängern etc., erst dann verwendet, wenn sie bereits dickflüssig geworden ist. Dazu wird sie überhöht, also bombiert«, in die Broschenschalen gefüllt, so dass die Füllungen der fertigen Broschen hinterher wie kostbare Schmucksteine aussehen. Die transparente Glasur eignet sich auch zum Restaurieren von emaillierten Schildern und Zifferblättern. Für das Reparieren von wertvollen Porzellanteilen, z. B. der abgebrochenen Tülle einer Kaffeekanne, wird die eingefärbte Kaltglasur in sirupartiger Viskosität verwendet. Damit wird die Reparaturstelle ganz dünn überzogen, dabei wird die Rissfuge von der Glasur perfekt überdeckt.

Senkrecht stehende Flächen werden mit transparenter oder eingefärbter Kaltglasur beschichtet, z. B. Vasen, Flaschen oder Schalen, auf welche die Glasur in der honigartigen Konsistenz aufgetragen wird. Sie wird dazu mit einem Spatel gleichmäßig verteilt, sie fließt dabei etwas nach unten ab und bildet eine dünne Flächen- beschichtung. Löcher oder freigebliebene Flächen werden durch das »Hinschieben« der Glasur mit dem Spatel geschlossen, so dass eine gleichmäßig glatte Glasuroberfläche entsteht.  Es gibt auch die Möglichkeit, die Glasur tropfenförmig, also in unregelmäßiger Dicke mit unterschiedlich langen »Tropfnasen«, auf Gefäße aufzu- bringen, was sehr dekorativ aussieht, besonders dann, wenn  verschieden eingefärbte Glasuren verwendet werden. Dazu wird die erste Glasur am Rand des Gefäßes in der sirupartigen Konsistenz  aufgetragen, die langsam daran abläuft. Anschließend folgt die  zweite oder dritte dickflüssige Glasurschicht, die wahlweise daneben  oder direkt auf die zuvor aufgetragene aufgespachtelt wird. Die  Glasur kann auch direkt unterhalb der bereits aufgetragenen  aufgebracht werden, sodass die darüberliegende in die neue Glasur einfließt, sich beide miteinander verbinden, was zu sehr interessanten Farbeffekten führt. Diese Technik zeigt den  vielseitigen Gestaltungsspielraum, der besonders Vasen und Gefäße  zu einzigartigen Kunstwerken verwandelt. Eines ist bei dieser  Technik gewiss: kein Kunstwerk gleicht dem anderen, es entstehen  fantastische Unikate, jedes Stück ist eine Kostbarkeit für sich!

Wichtig: Wenn die Glasur nicht sofort verarbeitet wird, muss sie in ein flaches Mischgefäß gefüllt werden und dort vorreagieren. Die  Füllhöhe sollte nicht über 15–20 mm hinausgehen, da sie sonst zu schnell reagiert und innerhalb weniger Minuten fest und hart wird.  (Wird Kaltglasur in einem Gefäß zu hoch aufgegossen, reagiert  sie zu schnell. Dabei erfolgt eine Polyaddition, wobei die Wärme- entwicklung von oben nach unten und umgekehrt verläuft, dabei eine Kettenreaktion für eine sofortige, sehr kräftige Aushärtung sorgt.) Die Reaktionszeit (Aushärtezeit) kann bei der Kaltglasur durch Wärme beschleunigt, bzw. durch Kälte verzögert werden. Beim Erwärmen der Glasur wird diese zunächst wieder dünnflüssiger, härtet danach aber sehr schnell aus. Je nach Wärmeeinwirkung, z. B. mit einem Föhn oder dem Tempern im Back- oder Wärmeofen, kann die Aushärtezeit auf 5–10 Minuten verkürzt werden.

Diese Eigenschaften werden bei der Schmuckherstellung ausgenutzt.  Beispielsweise, um einen Ring mit der Glasur zu belegen. Dazu wird der Ring auf eine »Motorwelle« gesteckt, die sich langsam dreht. Gleich- zeitig wird bereits dickflüssige Kaltglasur auf den Ring aufgetra-gen. Durch gezielte Wärmeeinwirkung auf den Ring wird die Glasur  wieder wärmer und dünnflüssiger. Dabei verläuft sie gleichmäßig auf  dem Ring, verändert aber bereits wenige Minuten später ihre Viskosität und wird fest und hart.
Natürlich gehören zu dieser Technik das übliche Know-how und viel Erfahrung. Aber wenn Sie hinterher die fantastischen Schmuckstücke sehen, die dabei entstanden sind, werden Sie verstehen, dass sich die Mühe und Arbeit gelohnt haben.

Transparente Glasur
Die transparente, nicht eingefärbte Glasur wird zum Beschichten  von schön gemaserten Holzoberflächen (Tischplatten, Holzscheiben, Zifferblättern und Griffen) verwendet. Die kunstvoll bemalten oder mit Einlegearbeiten ausgestatteten Holzdeckel von kostbaren Schatullen,  Kästchen für Spieluhren, Schmuckkästen, Schachbretter, Griffe –  bemalt oder nur eingefärbt – aus Rohkeramik, Porzellan, Schalen,  Terrakotta, gefärbte Untersetzer aus Gieß- oder Modelliermasse, kunstvoll gestaltete Mosaikbilder etc., sie alle erhalten mit der transparenten Kaltglasur einen vergilbungsfreien, kratzfesten, spiegelglatten Überzug. Wird die Glasur dabei dickflüssig aufgetragen, wird die Tiefe bei Bildern, Ornamenten oder Maserungen zusätzlich wirkungsvoll  verstärkt.

Es gibt andere Anwendungsbereiche, wo die Glasur ebenfalls nur als chemikalienbeständiger Schutzlack verwendet wird, z. B. beim  Herstellen kunstvoller Tabletts. Dabei kann das Tablett gleich, ob aus Holz, Glas oder dünnem Metall, mit ausgeschnittenen Servietten- bildern, getrockneten Blumen und Gräsern, Briefmarken, Münzen oder anderen Gegenständen verziert werden. Nach dem Aufkleben dieser Dekorteile, was mit einer dünnflüssigen Kaltglasur erfolgen kann, wird der Tablettboden nochmals mit dickerer Kaltglasurschicht überzogen, so dass eine glatte, ebene Fläche entsteht.


Glasmalerei
Bemalen Sie ein schön geformtes Glas, eine Vase oder Schale mit trans-parenter Glasmalfarbe. Nach dem Trocknen der Farbe wird das Gefäß vollständig mit transparenter Kaltglasur überzogen und ist nach dem Aushärten der Glasur spülmaschinenfest!


Anwendungsbeispiele
Mit der Kaltglasur werden einfache Gegenstände, z. B. eine Streichholzschachtel, Cremedose etc. einfarbig beschichtet. Das ist eine  Möglichkeit. Raffinierter wird es, wenn zwei Farben nebeneinander  aufgetragen werden. Dabei kann die Farbabgrenzung mit einem Streichholz ineinander verschoben werden, so dass die Farben wie die Zähne einer Säge jeweils in das andere Farbfeld hineinragen.  Auch das ist wirkungsvoll und bietet zahlreiche Farbeffekte. Noch  interessanter wird es, wenn auf eine farbige Glasurfläche eine  Kontrastfarbe aufgetropft wird. Bsp.: Gegenstand mit blauer  Kaltglasur grundieren, darauf einen Tropfen gelber Glasur aufbringen,  ca. 1 Min. liegen lassen. Dabei breitet sich der Punkt in der blauen  Glasur etwas aus. Danach haben Sie die Möglichkeit, auf den  gelben Farbpunkt noch eine weitere Farbglasur, z. B. Weiß oder  ein helles Rot, aufzubringen. Damit wäre ein weiterer Gestaltungs- effekt fertig.

Sie können mit dieser Technik aber noch weitermachen. Dazu  stecken Sie ein Streichholz in die Mitte dieser Farbringe und ziehen  es nach außen, sodass ein linienartiger Strich in das angrenzende  blaue Farbfeld führt. Dabei vermischen sich die Farben von dem  Farbpunkt mit der blauen Glasur, wobei herrliche Zwischenfarbtöne entstehen.
Wiederholen Sie das Ausziehen des Farbpunktes an anderen  Stellen, so entsteht ein sternförmiges Bild. Alternativ dazu können  Sie auch mit einem Bleistift oder Zahnstocher solche Schleifen  ziehen, also von der Farbpunktmitte aus den Holzstab nach außen  ziehen, dabei eine Kurve beschreiben (Schleife bilden) und wieder  zurück in das Farbzentrum fahren, um gleich darauf an einer  anderen Stelle diese Technik zu wiederholen. Die Linien in der  Glasur ergeben dabei den gewünschten farbigen Faden und bilden  danach wieder eine gleichmäßig glatte, geschlossene Oberfläche. Das sind nur einige Beispiele, die Sie mit dieser großartigen Glasur  machen können. Das Spiel mit der Glasur und Farbe ist faszinierend und bietet bisher nie gekannte Gestaltungsmöglichkeiten. Dabei  bewährt sich der Spruch: »Kaltglasur ist ein Zauberlack, der aus  einfachen Gegenständen wertvolle Schmuckstücke macht«!
 

Der Trick mit der Kerze!
Beschichten Sie einen Gegenstand (z. B. Streichholzschachtel) mit  weißer Kaltglasur. Lassen Sie die Glasur ca. 60 Minuten darauf  vorreagieren. Bringen Sie einen kleinen Farbpunkt, z. B. Rot, darauf  auf. Drehen Sie den Gegenstand danach um, so dass die beschichtete  Fläche nach unten zeigt und halten Sie diese ganz kurz über eine  brennende Kerze (Abstand ca. 4–5 cm). Das muss sehr schnell gehen. Durch die Wärme der Kerzenflamme wird die Glasur beim Überwegfahren« an dieser Stelle wieder etwas flüssiger. Gleichzeitig legt sich der Kerzenruß auf die Glasur und verfärbt diese grau bis schwarz. Durch das Umdrehen und sofortige Ablegen des Gegenstandes auf die Arbeitsfläche kommt die erwärmte Glasur in Bewegung. Dabei reißt die schwarze Rußfläche auf und vermischt sich mit der weißen und punktförmigen roten Fläche. Die Glasur verschwimmt ineinander, bildet dabei wieder eine gleichmäßig glatte Oberfläche. Der Effekt, der dabei entsteht, ist einzigartig und nicht nachvollziehbar. Das Schwarz vom Ruß der Kerzenflamme zieht sich wie ein feiner Schleier über die Glasuroberfläche, die auf- gerissen wirkt und zwischendurch das Rot der aufgetropften Glasur erscheinen lässt.

Diese Technik schafft Dekorationseffekte, die nur mit diesem Material möglich sind. Natürlich erfordert sie eigenes Experimentieren, zumal Sie dazu unterschiedliche Farbkombinationen, auch mit drei oder vier Farben, machen und ausprobieren können.

Verdünnen der Kaltglasur
Kaltglasur enthält keine Lösungsmittel, so dass sie beim Aushärten nicht  schrumpft. Sie ist im angerührten Zustand aber nicht für alle Anwen- dungs-techniken dünn genug, so dass sie mit Kaltglasur-Verdünner  ( vermischt werden muss, beispiels- weise wenn Textilien (Lampenschirme, Kulissen, Stoffe) imprägniert,  bzw. diese Materialien oder Gegenstände fest und hart werden sollen.  Dazu wird nur das Kaltglasurharz bis zu 10 % mit Kaltglasur-Verdünner  vermischt. Anschließend wird das sehr dünnflüssige Kaltglasurharz  wie üblich 1:1 mit Kaltglasurhärter vermischt, gut durchgerührt und  verarbeitet. Die dünnflüssige Glasur kann selbstverständlich auch  eingefärbt werden.

Kaltglasur im Spritzverfahren auftragen
Kaltglasur wird im Modellbau und für zahlreiche andere Dekorations- zwecke sehr dünnflüssig mit einer Airbrush- oder Spritzpistole  aufgetragen. 1,5er-Düse verwenden. Wichtig ist dabei, dass die Spritz- pistole und der Farbbehälter innerhalb einer Stunde gründlich gereinigt  werden, was mit Harz-Reiniger geschehen sollte.  Dadurch wird das Aushärten der Glasur in dem Werkzeug verhindert.


Aushärten der Glasur
Die Glasur benötigt für das Aushärten mindestens 18 Stunden und ist dann staubtrocken. Die endgültige Aushärtung ist nach 48 Stunden  erreicht. Damit während dieser Aushärtezeit, besonders aber am  Anfang, die Glasuroberfläche nicht durch Staub oder herumfliegende  Insekten verunziert wird, sollten Sie die mit der Glasur beschichteten  Gegenstände entweder in einen separaten Raum bringen oder mit einer  Schutzhülle abdecken. Dabei erinnert die Glasur an die hochwertigen  Lackflächen der chinesischen Lackmalerei.

Die Chinesen sind während der Trocknungszeit des Lackes mit dem  Gegenstand aufs Meer hinaus gefahren, um so zu gewährleisten, dass kein Staubkorn die Oberfläche ihrer Kunstwerke verunstaltet.
 

Die Glasuroberfläche
Beim Aushärten von glatten Flächen ist es wichtig, dass die Glasur- oberfläche nach einer Vorreaktions-zeit von ca. 60 – 120 Minuten mit
einem weichen Pinsel vorsichtig überstrichen wird. Dabei werden die durch das Mischen der Glasur noch in dem Material erhaltenen mikrofeinen  Lufteinschlüsse durch die feinen Pinselhaare aufgerissen. Der Pinsel  berührt die Oberfläche dabei nur ganz wenig, was ausreicht, um dies zu bewirken. Die Fläche sieht danach wie eine »Kraterlandschaft« aus. Bereits kurze Zeit später verläuft die Glasur wieder, die Oberfläche ist spiegelglatt, die Lufteinschlüsse sind beseitigt. Anstelle des Über-streichens mit dem Pinsel können sie kleine Gegenstände auch durch  einfaches Aufpusten »Luftblasen frei« machen. Dabei sehen Sie direkt,  wie die Oberfläche mit vielen kleinen Kratern überzogen ist, die danach aber zulaufen. Anstelle des Pustens können Sie auch einen Föhn verwen-den, der in entsprechendem Abstand, ca. 15–20 cm, mit kaltem Luftstrom über die Glasurfläche gezogen wird und das gleiche bewirkt.

Zum Kaltglasur-Anfangs-Set

 

Wandlampen aus Kaltglasur
Schneiden Sie aus einem Styroporblock das Modell eines Wandlampe  aus. Dabei können Sie die Formgebung beliebig gestalten, so dass  wirklich ein einzigartiges Modell entsteht. Der fertige Styroporblock wird anschließend mit transparenter Kaltglasur überzogen.
Achten sie darauf, dass die Glasur alle Vertiefungen und Flächen des Styroporgegenstandes überdeckt. Kaltglasur enthält keine Lösungs-mittel, so dass sie Styropor nicht angreift bzw. anlöst. Nach dem  Aushärten dieser Grundschicht, bzw. bereits einen Tag später, tragen Sie die nächste Glasurschicht darauf auf. Dazu sollten Sie die Glasur wahl-weise farblos oder eingefärbt mit transparenten Farben überziehen.  Selbstverständlich können sie bestimmte Flächen oder Zwischenräume  auch mit opak eingefärbter Glasur beschichten. Es kommt ganz darauf  an, welchen Kontrast oder Effekt Sie erzielen wollen. Auch metallisch  eingefärbte Glasuren eignen sich dafür.

Wichtig ist lediglich, dass der  größte Teil der Styroporfläche mit transparenter Glasur bedeckt ist,  da dieser Gegenstand hinterher durchscheinend als Lampenschirm  verwendet wird. Nach dem vollständigen Aushärten der zweiten Glasur (ca. 48 Stunden später), drehen Sie das fertige Kunstwerk um und gießen  von hinten auf die Styroporfläche ein Lösungsmittel, z. B. Nitro etc.  Dabei löst sich die Styroporschicht vollständig auf. Zurück bleibt die farbige  Glasurhaut der Kaltglasur, die von dem Lösungsmittel nicht angegriffen  wird. Die Lampenabdeckung ist fertig. Sie können zusätzlich auch  Oberflächenvlies oder Glasfasergewebe auf die Styroporfläche auflami- nieren, wodurch der Schirm eine stabile Armierung erhält und zusätzlich  miteinem interessanten Strukturgewebe ausgestattet wird, was die Optik  der Durchsicht beim fertigen Lampenschirm noch interessanter macht.

von Glasfaser verstärkten Polyesterformteilen, zum Binden von vor- geschäumtem Polystyrol, sowie für die Beschichtung von geschäumtem  Polystyrol mit Glasfasergeweben und -matten, sowie zum Verkleben  von Styroporteilen mit Blechen, Polyester (Modellbau), Stein, Glas,  Keramik, Metall etc.
Landschaftsmodellbau Kaltglasur eignet sich sehr gut für die Imitation  von Seen und Flüssen. Bewegtes Wasser, Gischt etc. – wird mit der  fast sirupartigen Glasur hergestellt, die dazu im bereits zähflüssigen  Zustand nochmals kräftig aufgerührt wird, so dass die gewünschte  Wellen- oder Gischtstruktur entsteht. Dazu kann die Glasur auch  entsprechend eingefärbt werden.


Verklebungen mit der Kaltglasur
Kaltglasur hat die Eigenschaft, auf den aufgetragenen Gegenständen  fest zu verkleben. Deshalb wird sie bevorzugt für Verklebungen  verwendet, wenn diese hundertprozentig sicher sein müssen und  dabei akzeptiert wird, dass der Gegenstand während der Verklebungszeit  (ca. 12 Stunden), nicht bewegt wird. Kaltglasur haftet auf allen  Materialien mit Ausnahme von Kunststoffen, so dass viele Materialien  damit verklebt werden können, z. B. Glas mit Metall, Holz mit Keramik,  Metall mit Gips, Polyesterharz etc.

 

Galvanotechnik
Teile mit Kaltglasur beschichten und danach galvanisieren. Die Glasur  wird im Galvanobad nicht angelöst, was besonders vorteilhaft bei der Herstellung von Schmuckstücken ist. Sollen Zinnteile mit Kaltglasur  überzogen werden, werden sie vorher mit Salzsäure etwas angeraut und erst danach mit der Glasur überzogen.
 

Chemische Eigenschaften
Ausgehärtete Kaltglasur ist weitgehend  beständig gegen Chemikalien, Säuren und Laugen, außerdem wasser- und witterungsbeständig. Keramik-, Steingut, Ton-, Terrakotta- oder  Porzellangegenstände, die mit der Glasur beschichtet wurden, sind  spülmaschinenfest.

Physiologische Eigenschaften:
Bei der Verarbeitung der Kaltglasur ist Hautkontakt möglichst zu vermeiden (Schutzhandschuhe tragen). Beim Arbeiten mit Spritzpistolen etc. ist unbedingt eine Schutzbrille  tragen. Beim Verbrauch großer Mengen Kaltglasur sind die Vorschriften  der Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie Merkblatt für die  Verarbeitung von Polyester- und Epoxdharzen« zu beachten.

Erste Hilfe
Bei Augen- oder Hautkontakt mit Kaltglasurharz, Kaltglasurhärter oder dem Kaltglasur-Gemisch werden Verunreinigungen sofort mit fließen- dem, kaltem Wasser abgespült. Bei Augenkontakt sofort Augenarzt  aufsuchen und Hinweise geben, dass eine Verunreinigung mit einer  Mischung erfolgt ist, die mit einem schwach alkalisch reagierenden  Härter (cycloaliphatisches Diamin) versehen ist.

Lagerung
Behälter geschlossen, kühl und trocken lagern.

Fachtipps als Blätterkatalog anschauen.